Temperaturen, „Greening“ und Wintervorbereitungen

Hallo liebe Leser und Leserinnen,

in Bayern sind die Temperaturen derzeit sehr wechselhaft. Nächste Woche soll es wieder bis zu 18° Celsius geben – aber was heißt das für die Bienen, den Imker?


Die Temperaturen

Wie ich die Tage gelesen habe, ist dieses Jahr der Temperaturdurchschnitt um 2° Celsius höher  als die Jahre zuvor.

Eigentlich sind die Temperaturen für die Bienen und uns Menschen natürlich schön. Die Bienen können noch einmal ausfliegen und sammeln was sie tragen können, sofern etwas blüht.

Wir können noch diversen Hobbies nachgehen im Freien nachgehen oder noch ein letztes Eis essen.

 

 


Das „Greening“

Was blüht denn eigentlich um diese Zeit noch und was sind die Folgen?

Hier möchte ich das erste Mal den Begriff „Greening“ aufgreifen. Greening und auch Zwischenfruchtanbau erfüllt viele Funktionen im Ackerbau.

Beispielsweise: Verbesserung der Bodenstruktur, Förderung der Biodiversität und Grundwasserschutz.

Für mich ist es immer schön, viele Felder blühen zu sehen.

Egal, ob Phacelia, Senf, Sonnenblumen oder Alexandriner Klee.

Daher habe ich mit dem Grundstückbesitzer geredet, auf dessen Fläche meine Bienen stehen.

Wir haben beschlossen,  für nächstes Jahr auch eine Art Ganzjahres-Greening durchzuführen.

Das hört sich alles super toll an und ist es auch.

 


 

Die Vorbereitung auf den Winter

Allerdings habe ich dieses Jahr festgestellt, dass dieses Greening teilweise sehr spät durchgeführt wurde. Dadurch und durch die recht hohen

Temperaturen sind meine Bienenvölker stark am Sammeln und teilweise noch sehr stark am Brüten. Daraus folgt beispielsweise ein erhöhter Varroadruck (Anteil an Varroamilbe im Volk erhöht) und weniger Platz für das Winterfutter. Während die Bienenköniginnen noch brüten, darf man auch keine Winterbehandlung (sogenannte Restentmilbung) gegen die Varroamilbe durchführen.

 

Auch für den Imker bedeutet dieses Wetter Arbeit. Denn ich habe das Flugloch bereits verkleinert und einen Mäuseschutz angebracht. Fliegen die Bienen allerdings wieder stärker, kann genau dies zu Stau am Flugloch führen. Daher werde ich das Flugloch für die kommende Woche nochmals vergrößern und den Mäuseschutz entfernen.

 

Für die Winterbehandlung verwende ich übrigens nur Oxalsäure, da diese keine Rückstandsbelastung in den Bienenprodukten  (z.B. Honig, Wachs und Propolis) aufweist.

Wie man merkt,  ist das dieses Jahr eine Kettenreaktion.

  • Warmes Wetter und spätes Greening = viel Brut, weniger Platz für Wintervorräte, mehr Varroamilben und erhöhter Futterverbrauch
  • Viel Brut oder Temperaturen über 5° = Keine Winterbehandlung
  • Späte Winterbehandlung = Höhere Belastung der Bienen durch die Varroamilbe

Natürlich wird die Winterbehandlung noch durchgeführt, sobald es die Umstände zulassen. Denn eine Winterbehandlung ausfallen zu lassen, könnte fatale Folgen für jedes Bienenvolk haben. Das ganze verschiebt sich dieses Jahr jedoch voraussichtlich weit in den Dezember hinein.

 


Fazit

Mit genügend Vorbereitung hat man allerdings auch diese oben angeführten Gegebenheiten im Griff. Daher berate ich mich gerne vorausschauend mit anderen Imkern.

Ich muss noch einmal betonen, dass das Greening an sich nur positiv ist und allerlei Insekten und Tiere unterstützt!

 

Jeder kann seinen Teil dazu beitragen. Eine gute Anlaufstelle wäre beispielsweise folgende Übersicht „Hier klicken“ der Saaten-Union.

 

 

Danke für das Lesen des Beitrags. Ich wünsche euch noch einen schönen November!

 

 

 

 

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